Wenn man die Haarfarbe verändern möchte, muss man nicht immer unbedingt zur Chemiekeule greifen. Es gibt auch sehr gute Naturhaarfarben, allem voran natürlich das Henna, das sich zum Färben von roten Haaren eignet.
Chemische Färbemittel können immer zu Reizungen der Kopfhaut führen, auch Allergien treten immer häufiger aus. Mit Henna kann man ganz unterschiedliche Rotnuancen färben, von einem Kupferrot bis hin zum dunklen Mahagoni ist alles möglich. Sogar Schwarz ist kein Problem.
Es gibt viele verschiedene Nuancen
Hennasträuche wachsen in Saudi-Arabien, im Osten Afrikas, Nordaustralien, Teilen Amerikas und in Indien. Das Pulver wird aus den Blättern des Strauches gewonnen. In der islamischen und hinduistischen Religion spielt die rote Farbe eine wichtige Rolle, Hände und Fußsohlen werden damit traditionell bemalt.
Henna färbt die Haare nicht nur, sondern hat auch eine pflegende Wirkung. Diese Produkte sind rein pflanzlich, durch den Zusatz von anderen Pflanzenextrakten, wie zum Beispiel Salbei, Walnuss, Rhabarber, Rosmarin oder Kamille, entstehen die unterschiedlichen Rottöne.
Natürlich spielt auch die Ausgangs-Haarfarbe und der Zustand der Haare eine Rolle für das spätere Resultat. Wenn die Haare ohnehin schon hell sind, dann fällt das Rot entsprechend auch heller aus, es könnte eventuell sogar ins Orange tendieren.
Bei Naturhaarfarben gibt es auch Grenzen, denn die Wirksamkeit kann man natürlich nicht mit der von chemischen Haarfarben vergleichen. Es ist zum Beispiel nicht möglich, die Haare mit Henna heller zu bekommen, und auch helles Haar lässt sich nicht ganz dunkel färben.
Henna wäscht sich nach und nach aus
Besondere Vorsicht ist bei grauen Haaren geboten, denn diese werden nicht gut abgedeckt, das Grau wird immer noch durchschimmern. Mit der Zeit waschen sich die Pigmente auch langsam heraus, so dass das Rot immer blasser wird.
Bei chemischen Färbemitteln wird die Schuppenschicht der Haare geöffnet, so dass die Pigmente eindringen können. Bei Henna erfolgt die Farbabgabe durch einen Gärungsprozess, dazu muss man das Pulver mit warmem Wasser anrühren.
Beim Kauf eines Henna-Produktes muss man gut aufpassen, und einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen. Einige Hersteller mischen nämlich eine kleine Menge Wasserstoffperoxid hinein, um die Haare einen Tick aufzuhellen. Wenn man sicher gehen möchte, dann achtet man auf das Siegel “kontrollierte Naturkosmetik”.
Der Färbe-Vorgang mit Henna
Das Pulver aus einer Packung Henna gibt man in eine Schüssel und rührt es mit kochendem Wasser zu einer Paste. Dann lässt man das Produkt eine Weile stehen, damit der Effekt beim Färben später intensiver ausfällt. Achtung: Produkte mit Indigo-Anteil dürfen nicht mit kochendem Wasser angerührt werden!
Beim Auftragen kann das Produkt manchmal bröckeln, das kann man vermeiden, indem man vorher etwas Geliermittel, zum Beispiel Xanthan, dazu gibt. Vor dem Auftragen unbedingt Handschuhe anziehen, denn die Farbe bekommt man nur schwer ab.
Auch wenn später etwas auf die Haut gelangt, gleich mit Öl entfernen, um Flecken zu vermeiden. Mit dem Auftrag beginnt man an den Ansätzen und arbeitet sich Strähne für Strähne zu den Haarspitzen vor. Sollten bei langen Haaren die Spitzen sehr strapaziert sein, färbt man sie nur beim ersten Mal mit.
Das Produkt muss mindestens zwei Stunden einwirken, am besten schlingt man ein Handtuch um den Kopf, denn Wärme verstärkt die Wirkung. Darunter am besten Frischhaltefolie um den Kopf wickeln, damit das Handtuch nicht verschmutzt wird.
Nach der Einwirkzeit wäscht man die Haare mit Wasser, aber ohne Shampoo, aus. Die restliche Farbe wäscht man anschließend mit einem Conditioner aus, dieser darf allerdings kein Silikon enthalten. Zum Schluss noch kurz mit kaltem Wasser spülen oder mit Essigwasser für mehr Glanz.