Noch immer gehört der Intimbereich des Mannes in puncto Pflege zu den Tabuthemen. Dabei sollte die Reinigung zur täglichen Routine werden. Warum sie bei Männern ebenso wichtig ist wie bei Frauen, wird nachfolgend zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Warum Intimpflege beim Mann so wichtig ist
Zwar befindet sich das Geschlechtsorgan des Mannes im Grunde genommen an der frischen Luft, eine korrekte und vor allem regelmäßige Reinigung ist dennoch wichtig. Denn zwischen Vorhaut und Eichel herrscht stets ein feuchtes Milieu.
Mit fehlender Intimpflege nimmt die Menge an Feuchtigkeit zu, woraus sich nach gewisser Zeit eine weißlich-gelbe Substanz entwickelt, die umgangssprachlich auch als Eichelkäse bezeichnet wird. Neben der erwähnten Feuchtigkeit befinden sich innerhalb der Substanz vielerlei Bakterien, abgestorbene Hautschuppen, sowie Reste von Urin und Sperma. Auf Dauer entwickelt sie außerdem einen sehr unangenehmen Geruch.
Zudem kann das sogenannte Smegma für die Entstehung unterschiedlicher Entzündungen oder die Ausbreitung eines Genital-Pilzes verantwortlich sein. Außerdem erhärtet sich immer mehr der Verdacht, dass es dazu beiträgt, Gebärmutterhals- oder Peniskrebs zu verursachen.
Umso wichtiger ist es, eine tägliche Intimpflege durchzuführen. Dank ihr fühlt man sich nicht nur frisch und sauber, sondern sie kann auch dabei helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und die Gesundheit positiv zu beeinflussen.
Was ist für eine richtige Intimpflege notwendig?
Prinzipiell genügt es bereits, warmes Wasser für die Intimpflege zu nutzen. Denn rund um den Genitalbereich herrscht für gewöhnlich ein bestimmter pH-Wert, der unter der Einwirkung bestimmter Pflegestoffe negativ beeinflusst werden kann. Parfümhaltige Produkte können außerdem dazu führen, dass die empfindliche Haut noch mehr gereizt wird.
Neben dem Penis gehört auch der Po zum Intimbereich des Mannes. Er sollte ebenfalls eine regelmäßige Pflege erhalten. Denn hier sammeln sich unter Umständen Stuhlreste an, die sich normalerweise mit etwas warmem Wasser ebenfalls abwaschen lassen. Wer etwas gründlicher sein möchte, kann eine spezielle Hautpflege nutzen, die verschiedene Hersteller speziell für diesen Bereich anbieten.
Letzteres ist vor allem empfehlenswert, wenn regelmäßig sogenannte Bremsspuren in der Unterwäsche zu finden sind.
Was tun in puncto Duschegel und Seife?
In erster Linie denkt man vielleicht gar nicht daran, doch bereits das gewöhnliche Duschgel, mit dem man den restlichen Körper behandelt, kann das Feuchtigkeitsmilieu im Intimbereich verändern.
Am besten ist es daher, bei der Wahl des entsprechenden Duschgels darauf zu achten, dass dieses einen pH-Wert von weniger als 7 aufweist. Außerdem sollten alkoholhaltige Produkte grundsätzlich gemieden werden. Leider gibt es noch immer zahlreiche Intim-Deos oder Pflegetücher, die mit Alkohol versehen sind.
Reinigung korrekt vornehmen
Eine gründliche Reinigung ist täglich empfehlenswert. Dies lässt sich am besten direkt während der morgendlichen Dusche erledigen.
Um den Penis fachgerecht zu reinigen, geht man am besten wie folgt vor:
| Reinigungsschritt | Was zu tun ist |
|---|---|
| Schritt 1 | Vorhaut möglichst weit zurückziehen und den gesamten Bereich mit warmem Wasser gründlich abwaschen. |
| Schritt 2 | Dabei nicht zu stark über die empfindliche Haut reiben. |
| Schritt 3 | Besondere Aufmerksamkeit erfordert der Bereich um die Ansatzstelle zwischen Vorhaut und Eichel. Hier sammelt sich in der Regel die meiste Feuchtigkeit. |
| Schritt 4 | Zugleich kann die Gelegenheit genutzt und der gesamte Genitalbereich auf Knötchen, Hautveränderungen oder Ausschlag untersucht werden. Hierbei werden die Hoden selbstverständlich mit einbezogen. |
Hält man hierbei eine gewisse Regelmäßigkeit ein, ist die Reinigungsaktion normalerweise recht schnell abgeschlossen und unkompliziert.
Was tun, wenn Probleme entstehen?
Manche Männer haben Schwierigkeiten, ihre Vorhaut zurückzuziehen. Dies gestaltet die Reinigung selbstverständlich schwierig und häufig ist es so, dass man sie schließlich ganz bleiben lässt.
Mit einer sogenannten Vorhautverengung ist jedoch nicht zu spaßen. Denn auf Dauer führt sie zu diversen Krankheiten aufgrund der fehlenden Pflegemöglichkeiten. Ist die Verengung nicht dramatisch, lässt sich unter Umständen mit einer Salbe arbeiten, die Steroide enthält. Diese entspannt die Vorhaut, die sich anschließend leichter nach hinten ziehen lässt.
Ist dies jedoch nicht mehr möglich, ist ein Termin bei einem Spezialisten unabdingbar. Der Urologe klärt über die Risiken und Möglichkeiten auf. In den meisten Fällen wird die Vorhaut entfernt, sodass eine einfachere Pflege wieder möglich ist.
Weitere Tipps zur Intimpflege beim Mann
Neben der täglichen Wäsche sollten folgende Tipps beherzigt werden. Denn diese tragen ebenfalls dazu bei, dass die Gesundheit im Intimbereich erhalten bleibt. Mit dazu gehört:
- Richtige Pflege beginnt mit der Unterwäsche. Kunstfasern sehen gut aus, Baumwolle eignet sich jedoch besser und ist angenehmer für die Haut, da sie atmungsaktiv ist. Tägliches Wechseln sollte selbstverständlich sein.
- Während des Urinierens ist es sinnvoll, die Vorhaut zurückzuziehen. Denn so sammeln sich möglichst wenig Bakterien auf der Oberfläche.
- Nach dem Geschäft sorgt ein weiches Toilettenpapier für gute Sauberkeit und irritiert die Haut nicht unnötig. Wie alle Pflegeprodukte sollte es nicht parfümiert sein.
- Zur Intimpflege gehören übrigens auch Kondome. Sie schützen nicht nur vor fremden Keimen und Bakterien, sondern schützen bekannterweise auch vor Geschlechtskrankheiten.
- Ein frisches Piercing im Intimbereich sollte besonders gepflegt werden. Die nötigen Hinweise hierzu liefert in der Regel das Studio, in dem das Piercing vorgenommen wird.