Trockene Haut und Pickel? Eine eher ungewöhnliche Kombination. Dennoch leiden viele Menschen darunter. Ich nenne die Ursachen und was du dagegen tun kannst.
Weltweit zählt Akne laut dem Deutschen Ärzteblatt zu den häufigsten Hauterkrankungen. Wer unter Pickeln oder sogar Akne leidet, hat es schon nicht leicht. Trocknet die Haut obendrein noch aus, wird es schwer, diese mit der richtigen Pflege zu versorgen. Zum einen möchte man schließlich die Pickel behandeln und „austrocknen“, zum anderen soll die Haut aber geschmeidig bleiben. Ein wahrer Drahtseilakt, der sich nur schwer bewältigen lässt. Doch lass den Kopf nicht hängen. Auch für dieses Problem gibt es eine Lösung.
Inhaltsverzeichnis
Ursache für trockene und unreine Haut
In der Regel ist Akne eine Erscheinung von fettiger Haut. Denn diese produziert zu viel Talg, welcher eigentlich vor Bakterien und einem Wasserverlust schützen soll. Zu viel dieser Substanz verstopft jedoch die Poren und begünstigt somit die Entstehung von Pickeln, Mitessern und Pusteln. Aber auch Menschen mit Mischhaut können unter Akne leiden. Denn bei dieser Hautform sind besonders die Bereiche von Stirn, Nase und Kinn “fettig”, sprich in diesen Bereich entstehen vorwiegend Pickel.
Anders sieht es bei Personen mit trockener Haut aus. Diese haben eigentlich eher weniger mit Pickeln, Mitessern oder Akne zu kämpfen. Doch das Wort „eigentlich“ ist hier das Stichwort. Denn häufig ist die trockene Haut Folge einer Aknebehandlung. Wer nämlich unter schwerer Akne leidet, muss sich meist einer medizinischen Behandlung unterziehen, um die Symptome zu lindern. Dabei kommen vorwiegend Medikamente wie Cremes oder orale Aknetherapien zum Einsatz. Diese verringern zwar die Talgproduktion, bewirken aber oft zu viel des Guten. Die Folge: trockene Haut und Schleimhäute, trockene, rissige Lippen und Reizungen der Augenbindehaut sowie Lichtempfindlichkeit.
Eine medizinische Behandlung von Akne ist zwar die beste Lösung, um eine schwere Form in den Griff zu bekommen, allerdings musst du dann effektiv gegen die Nebenwirkungen vorgehen. Das klingt im ersten Moment vielleicht schwierig und nervig, ist aber halb so schlimm. Mit den nachfolgenden Tipps solltest du deine Haut schnell wieder in den Griff bekommen.
So bekommst du deine Haut wieder in den Griff
• sanfte Hautreinigung:
Wähle für die Hautreinigung am Morgen und am Abend einen milden und vor allem feuchtigkeitsspendenden Reiniger aus, der deine Haut nicht reizt oder austrocknet. Finger weg deshalb von Produkten mit aggressiven Inhaltsstoffen wie Alkohol, Menthol, Eukalyptus oder Sulfaten, denn diese entziehen deiner Haut zusätzlich die Feuchtigkeit.
Wenn du dich geschminkt hast, musst du natürlich einen Make-up-Entferner verwenden, denn ansonsten kann es schwer werden, das Make-up vom Gesicht herunter zu bekommen. Verwende hierfür am besten Mizellenwasser, das für zu Akne neigende Haut geeignet ist.
• lauwarmes Wasser verwenden:
Wasche dein Gesicht immer mit lauwarmem Wasser, da heißes Wasser deine Haut weiter austrocknen kann. Zusätzlich kannst du Hautirritationen vermeiden, indem du dein Gesicht nur sanft mit einem Handtuch abtupfst, statt es trocken zu reiben.
Wichtig beim Duschen ist nicht nur die Wassertemperatur, sondern dass du auch nicht zu lange duscht. Das spart nicht nur Wasser und dementsprechend Geld, du schwemmst so auch nicht zu viele schützende Fette aus der Haut.
• feuchtigkeitsspendende Creme oder Lotion:
Nach der Reinigung ist es wichtig, dass du eine feuchtigkeitsspendende Creme oder Lotion auf deine Haut aufträgst, die speziell für empfindliche oder akneanfällige Haut entwickelt wurde. Achte dabei am besten darauf, dass die Creme bzw. Lotion Hyaluronsäure, Glycerin, Ceramide und/oder Niacinamid enthält, denn diese Inhaltsstoffe können dabei helfen, die Feuchtigkeitsbarriere der Haut zu stärken und Feuchtigkeit einzuschließen. Die Feuchtigkeitscreme bei Akne sollte am besten zusätzlich noch Aloe vera, Kamille oder Calendula enthalten, weil diese Stoffe deine Haut beruhigen und Reizungen sowie Rötungen lindern.
• Gesichtsmaske:
Ergänzend zur Feuchtigkeitscreme, kannst du ein- bis zweimal pro Woche eine feuchtigkeitsspendende Gesichtsmaske auftragen. Das Tolle: du kannst sowohl eine Gesichtsmaske für trockene Haut selber machen als auch eine Gesichtsmaske gegen Pickel selber machen. Gegen beide Beschwerden hilft unter anderem eine Gesichtsmaske mit Quark und Gurke. Dafür benötigst du:
- 2 EL Quark
- 1⁄3 Salatgurke
Gib die Gurke und den Quark in einen Mixer und mixe beides so lange, bis eine cremige Masse entsteht. Diese trägst du dann auf dein Gesicht auf und lässt sie 15 Minuten einwirken. Anschließend solltest du sie wieder mit lauwarmem Wasser abspülen.
• Hagebuttenöl:
Hagebuttenöl ist ein wahres Allround-Talent für schöne Haut, denn es enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Antioxidantien, Vitamine, Mineralstoffe und Omega-3-Fettsäuren. Deshalb ist das Hagebuttenöl besonders gut geeignet für trockene Haut. Es reduziert die Fett- und Talgbildung, wodurch die Poren nicht verstopfen und sich entzünden können. Außerdem versorgt es die Haut mit genügend Feuchtigkeit und wirkt entzündungshemmend. Zusätzlich hat das Öl einen positiven Nebeneffekt: Es hilft auch gegen Aknenarben und ist ein tolles Gesichtsöl für reife Haut.
• Sonnenschutz:
Aknebehandlungen können die Haut lichtempfindlicher machen. Daher ist es wichtig, dass du täglich ein Sonnenschutzmittel aufträgst. Wähle dabei eine Sonnencreme oder Ähnliches mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 aus, um deine Haut vor UV-Schäden zu schützen. Und das auch im Winter und an bewölkten Tagen.
• Hautbarriere schützen:
Wer unter Akne leidet, bekommt immer wieder zu hören, dass Peelings helfen. Allerdings nicht, wenn du zusätzlich unter trockener Haut leidest. Dann kannst du mit einem Peeling sogar die Hautbarriere schädigen. Verzichte also lieber darauf und verwende, wenn überhaupt, nur ein sanftes chemisches Peeling mit Salicylsäure in niedriger Konzentration, um deine Haut nicht zu sehr zu reizen. Nutze dieses allerdings auch nur einmal pro Woche.
• ausreichend trinken:
Es ist auch wichtig, dass du ausreichend trinkst, denn ansonsten wird deine Haut weniger durchblutet, trocknet aus und verliert an Elastizität. Achte deshalb darauf, dass du über den Tag verteilst mindestens 2 Liter Wasser oder ungesüßte Getränke zu dir nimmst. Das ist nicht nur gut für deine Haut, sondern auch für deine Verdauung, das Gehirn, deine Gelenke und für die Unterstützung der Nierentätigkeit. Lesetipp: Mehr Wasser trinken: 9 einfache Tipps, damit es endlich klappt.
Wichtig: die Lippen nicht vergessen
Gerade, wenn du Medikamente gegen Akne einnimmst, kann es auch passieren, dass die empfindliche Haut auf den Lippen sehr austrocknet. Spröde Lippen sind die Folge, die obendrein noch spannen, kribbeln oder sogar brennen können, wenn die Lippenhaut einreißt. Achte deshalb darauf, dass du deine Lippen mit einer Extraportion Pflege versorgst. Du könntest beispielsweise Lip Butter auftragen, Lippenpflegestifte verwenden oder aber auch einen Lippenbalsam selber machen, der Feuchtigkeit spendet.
Fazit:
Wenn du unter Akne und trockener Haut leidest, musst du zwei verschiedene Hautbedürfnisse bei der Pflege berücksichtigen. Was sich schwierig anhört, ist aber eigentlich einfach. Wichtig ist jedoch, dass du einen Hautarzt aufsuchst, wenn du unter einer schweren Form von Akne leidest oder deine Haut extrem trocken ist. Denn dann muss geklärt werden, ob du eventuell eine spezielle Behandlung benötigst. Ansonsten achte darauf, dass du deine Haut sanft reinigst, mit genügend Feuchtigkeit versorgst und sie vor äußeren Einflüssen schützt.