Brust Implantat

Interview zum Thema Brustvergrößerung

Das prevention center steht für medizinische und ästhetische Leistungen mit Spitzenniveau und übernimmt in diesem Bereich eine führende Position in der Schweiz. Leiter des prevention centers Dr. med. Christian Köhler hat in diesem Jahr bereits seine 300. Brustvergrößerung durchgeführt und sich bereit erklärt beauty-tipps.net, als Experte auf diesem Gebiet, einige Fragen zu beantworten. Wir möchten uns hierfür ganz herzlich bedanken.

Brust ImplantatWie lange ist die Haltbarkeit eines Implantates? Müssen die Implantate ausgetauscht werden?

Qualitativ hochwertige Implantate, die bei einer Brustvergrößerung verwendet werden, sind nach heutigem Stand länger als 50 Jahre haltbar, was die Materialeigenschaften angeht. Wichtig für die Kundin ist, dass Implantate mit hohem Qualitätsstandard eines etablierten Unternehmens ausgewählt werden.

Statistisch gesehen, werden Implantate heute alle 10 bis 15 Jahre ausgetauscht. Das geschieht aus mehreren Gründen: Erschlaffen der Brust nach Schwangerschaft oder durch den Alterungsprozess, Wunsch nach mehr Brustvolumen oder allgemein mehr Straffheit oder nach Ausbildung einer Kapselfibrose.

Gibt es verschiedene Implantate?

Es gibt heute zahlreiche verschiedene Implantate. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen runden oder anatomischen/ tropfenförmigen Implantaten und rauer oder glatter Oberfläche. Weltweit werden mehr runde Implantate mit glatter Oberfläche eingesetzt. Diese können über einen kleinen Schnitt an der Brustwarze eingesetzt werden, was aber technisch anspruchsvoller ist und einen erfahrenen Arzt erfordert.

Im europäischen Raum werden inzwischen mehr anatomisch geformte Implantate mit rauer Oberfläche eingesetzt. Dies erfolgt in der Regel über einen Schnitt in der Brustumschlagsfalte, was mehr Übersicht für den Operateur bietet. Ursprünglich wurde die raue Oberfläche entwickelt, um Kapselfibrosen zu reduzieren.

Dieses Problem konnte aber dadurch nicht gelöst werden. Elementar ist die individuelle Auswahl für die Kundin und die Verwendung eines Silikongel- Implantates. Diese bieten heute einen hohen Sicherheitsstandard, falls es zu einer Ruptur kommen sollte. Mit Kochsalz gefüllte Implantate werden immer seltener.

Welche Größen von Implantaten gibt es?

Die Größe der Implantate variiert zwischen 100 und ca. 700 cc. Hier gibt es herstellerspezifische Unterschiede. Es können auch spezifische Volumina hergestellt werden, dies betrifft aber eher den rekonstruktiven Bereich.

Bei der Auswahl des Volumens muss ebenfalls individuell entschieden werden, abhängig davon, wie viel Brustvolumen bereits vorhanden ist und wie groß das Zielvolumen ist. Hier kann variiert werden zwischen moderate, moderat plus, high profile und ultra high profile, womit die Projektion der Brust nach vorne beeinflusst werden kann.

Kann man eine Brustvergrößerung auch bei Übergewicht durchführen?

Das ist grundsätzlich möglich, sofern das Gesamtbild des Körpers harmonisch bleibt und keine medizinischen Einwände bestehen. Die Brust kann mit Implantat auch im Nachhinein an Volumen zu- oder abnehmen.

Gibt es Altersgrenzen nach oben oder unten?

Die Altersgrenze nach unten liegt gesetzlich bei 18 Jahren, wobei immer mehr Ausnahmen bekannt werden. Nach oben gibt es keine Grenzen, unsere älteste Kundin für eine Brustvergrößerung ist 61 Jahre alt gewesen. Die Sicherheit für die Kundin aus medizinischer Sicht hat natürlich immer oberste Priorität.

Was muss vor einem Eingriff beachtet werden?

Vor einer Operation sollte ausreichend über den geplanten Eingriff gesprochen werden. Alle Aspekte der Operation sollten geklärt sein und bei der Kundin ein „gutes Bauchgefühl“ hervorrufen. Dies beinhaltet die Vorbereitung mit Medikamenten- und Allergieanamnese, die Operation, die Nachsorge und Risiken des Eingriffs und auch die Beantwortung ganz individueller Fragen der Kundin.

Eine Bildbesprechung kann ebenfalls hilfreich sein. Alle Maßnahmen dienen der Vertrauensbildung zwischen Arzt und Kundin. Vor dem Eingriff sollten zwei Wochen keine blutverdünnenden Medikamente eingenommen werden und ab sechs Stunden vor der OP muss die Kundin nüchtern bleiben.

Sind die Brüste anschließend weniger empfindsam?

Mit den heutigen Techniken gibt es sehr wenig Risiko für eine Veränderung der Empfindsamkeit. In der Regel sind die Brustwarzen bei Implantation über die Brustwarze sogar in der ersten Zeit etwas überempfindlich. Bei einem Schnitt in der Umschlagsfalte kann es eine passagere Reduktion des Gefühls geben, was sich aber innerhalb von 3 Monaten normalerweise wieder einstellt.

Was passiert bei einer Schwangerschaft? Kann man trotz Implantate stillen?

Die Wahrscheinlichkeit für problemloses Stillen nach einer Brustvergrößerung liegt heute bei 99 Prozent. Dies liegt an den schonenden Präparationstechniken, bei welchen das Drüsengewebe nicht tangiert wird – auch bei einem Schnitt an der Brustwarze.

Können die Implantate Brustkrebs auslösen?

Nein. In den USA waren Silikonimplantate sehr lange verboten. Vor einigen Jahren hat die amerikanische Behörde FDA (Food and Drug Administration), nach zahlreichen und sehr umfangreichen Studien zu dieser Frage, Silikonimplantate zugelassen. Es konnte der Nachweis erbracht werden, dass keine Zusammenhänge zwischen Silikongel-Implantaten und Brustkrebs besteht.

Fühlen sich die Brüste nach der Operation „künstlich“ an bzw. sieht das Ergebnis natürlich aus?

Das liegt an den gewählten Implantaten und dem Wunsch der Kundin. Beide Situationen sind heute möglich, wobei 90 Prozent der Kundinnen ein sehr natürlich aussehendes Ergebnis wünschen. Aber auch die Dekollete-betonte Variante ist gefragt und sollte bei entsprechender Eignung und dem ausdrücklichen Wunsch der Kundin umgesetzt werden.

Je nach vorhandenem Brustgewebe fühlt sich die Brust mit Implantat weich und natürlich an, wobei glatte Implantate weicher sind. Dies kann im Vorfeld an Probeimplantaten beim Aufklärungsgespräch gezeigt werden.

Mit welchen Kosten muss man für eine Brust-Operation rechnen?

Die Kosten sind heute sehr unterschiedlich. Allgemein liegen die Preise zwischen 6.000 und 16.000 CHF (rund 4.500 – 13.000 €). Wir empfehlen, darauf zu achten, welche Leistungen im Preis enthalten sind. Wir selbst berechnen 12.000 CHF, wobei hier Narkose, Nachbetreuung, Medikamente, BH und Garantien enthalten sind.

Hier sollte die Kundin darauf achten, dass hochwertige Implantate mit Garantie verwendet werden (wichtig: Implantatpass muss nach OP ausgehändigt werden), ein erfahrener Narkosearzt den Eingriff betreut und der operierende Arzt auch nach der OP erreichbar ist. Mögliche Korrekturen sind in unseren Preisen enthalten.

Was muss man nach dem Eingriff beachten?

Für die Zeit nach der Brust-OP sollte die Kundin sich vorab organisieren. Eine Woche Urlaub ist durchaus sinnvoll und je nach Beruf muss auch hier individuell angepasst werden. Sport ist für 3 Monate nicht erlaubt, ebenso wie schweres Heben.

Die ersten 24 Stunden sind in den meisten Fällen etwas unangenehm, sodass es von Vorteil ist, wenn man nicht alleine zuhause ist. Der Eingriff wird aufgrund der sehr guten Verträglichkeit in 99 Prozent ambulant durchgeführt.

Bringt eine Brustvergrößerung etwas, wenn die Brüste erschlafft sind? (z.B. nach einer Schwangerschaft)

Ja. Mit Implantaten kann ein gewisser Grad an Erschlaffung behoben werden. Dies muss im Vorfeld abgeklärt werden. Nach einer Schwangerschaft kann aber auch die Gewebestraffheit reduziert sein, so dass eine ergänzende Straffung das bessere Ergebnis bringt. Wie bei allen Fragen muss eine individuelle Anpassung an die Kundin erfolgen. Das hängt auch von der Vorstellung des Ergebnisses ab (sehr straff oder eher natürlich).

Welche Möglichkeiten der Brustvergrößerung gibt es heutzutage?

Das Silikonimplantat ist sicher die häufigste Variante. In den letzten Jahren wurde viel über Macrolane©, ein Hyaluronsäurefiller zum Aufbau der Brust berichtet. Diese Option bietet sich an, wenn die Kundin unsicher ist, ob sie überhaupt eine Volumenvergrößerung möchte oder nur ein kurzzeitiges Ergebnis (12 bis 15 Monate) erwartet. Die Größe beschränkt sich hier auf 150 ml pro Brust und ist an gewisse Voraussetzungen gebunden.

Weiterhin hat sich der Einsatz von körpereigenem Fett zum Brustaufbau weiter etabliert. Leider haben wir in den letzten zwei Jahren zunehmend mehr Kundinnen nach Brustaufbau mit Fettgewebe gesehen, bei denen sich das Volumen nach 12 Monaten deutlich bis vollständig zurück gebildet hat.

Neueste Techniken mit dem Einsatz von Stammzellen ermöglichen inzwischen aber ein Überleben des transplantierten Fettgewebes von 90 Prozent. Die technische Ausstattung dafür gibt es in der Schweiz bislang nur in zwei Zentren. Eines davon ist das prevention center.

Wir haben diese Variante des Brustaufbaus erst angeboten, nachdem sichere Ergebnisse vorhanden waren. Der Vorteil liegt darin, dass sie gleichzeitig überschüssiges Fettgewebe entfernen können. Andererseits haben sie aber auch zwei Operationsareale und sie müssen über die notwendige Menge Fett verfügen. Notfalls kann man sich dieses sogar vorher „anfuttern“. Diese vollbiologische Variante wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.

Wie läuft die Brustvergrößerung mit Eigenfett ab? Und was ist er Vorteil gegenüber anderen Brust-OPs?

Bei der Verwendung von Eigenfett wird zunächst an einer geeigneten Stelle des Körpers Fettgewebe abgesaugt. Dieses wird aufbereitet und in die Brust zurückgegeben. Der Vorteil liegt ganz klar darin, dass kein Fremdmaterial zum Einsatz kommt, so genanntes „Biorecycling“.

Dadurch wird das Risiko von Abstoßreaktionen ausgeschlossen. Es entsteht ein besseres Körpergefühl durch die Möglichkeit der gezielten Modellage – zwei Problemzonen werden in einer Sitzung behandelt. Hinter einem gutem Ergebnis steht eine aufwendige Technik, über die, wie bereits erwähnt, nur sehr wenige Kliniken verfügen.

Das betrifft die Aufbereitung des Fettgewebes als auch die Injektionstechnik in die Brust. Der Zusatz von körpereigenen Stammzellen bringt hier neue sichere Möglichkeiten für ein lang anhaltendes schönes Ergebnis.

Was sind die Nachteile einer Behandlung mit Eigenfett?

Der oben genannte Vorteil kann auch als nachteilig betrachtet werden: zwei „Problemstellen“ mit Risiken, wie z.B. Unebenheiten nach der Liposuktion. Auch der höhere Preis je nach Aufwand muss als Nachteil genannt werden.

Mit welchen Nebenwirkungen und Risiken ist bei einer Brustvergrößerung allgemein zu rechnen?

Die Risiken und Nebenwirkungen sind nach Häufigkeit zu unterscheiden. Immer kommt es zu Rötungen, Schwellungen und kleinen Blutergüssen sowie anfänglichen Schmerzen in der Brust, welche medikamentös gut behandelt werden können. Bei jeder Operation kann es zu Nachblutungen oder einer Infektion kommen.

Deshalb geben wir während der Operation Antibiotika und sind für unsere Kundinnen 24 Stunden erreichbar. Die Verwendung von Drainagen entfällt bei uns, da diese zumeist nur unangenehme Schmerzen verursachen. Ein Verrutschen des Implantates ist selten und kann durch körperliche Schonung und das Vermeiden von Sport nach der OP vermieden werden.

Auch das Tragen des Sport-BHs und des Brustbandes für 6 Wochen spielt eine wichtige Rolle. Am bekanntesten ist wohl die Ausbildung einer Kapselfibrose, welche nach 10 bis 15 Jahren in rund 6 bis 10 Prozent der Fälle auftreten kann und bei Verformung und/ oder Schmerzen einen Implantatwechsel erfordert.

Die Qualität der Narben ist sehr unterschiedlich und  individuell. Gelegentlich können kleine Korrekturen notwendig sein. Im Vordergrund steht aber die Nachbehandlung mit Silikonpflastern, welche sie im prevention center nach 4 Wochen kostenfrei erhalten. Gefühlstörungen sind eher selten und legen sich zumeist in den ersten 3 Monaten nach der Operation.

Bleiben noch die Narkoserisiken und allergische Reaktionen, welche aber gut durch den betreuenden Arzt im Vorfeld abgeklärt werden können. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit modernster Technik und einem erfahrenem Operateur 99 Prozent Sicherheit geboten werden können. Einem Arzt, welcher 100 Prozent Sicherheit anbietet, sollten sie nicht vertrauen. Denn das gibt es in der Medizin nicht.

Wie lange muss man in der Klinik bleiben?

Der Eingriff erfolgt heute in den meisten Fällen ambulant. Die Kundin kann unsere Privatklinik bereits wenige Stunden nach dem Eingriff wieder verlassen. Kundinnen mit längerem Anreiseweg können aber auch über Nacht bleiben, da am Folgetag eine kurze Kontrolle in der Klinik erfolgt.

Wann ist eine Bruststraffung sinnvoll?

Nach Schwangerschaft, Gewichtsschwankungen, in höherem Alter oder bei schlechtem Bindegewebe kann es nötig sein, zusätzlich oder allein eine Straffung der Brust vorzunehmen. Beide Varianten sind möglich. Zu Bedenken ist, dass ein Implantat das Gewicht der Brust erhöht und so zu einem schnelleren Erschlaffen der Brust führen kann.

Die Lage des Implantates unter dem Muskel kann diese Gefahr reduzieren. Am häufigsten wird bei uns die sogenannte Dual plane Lage angewandt, bei der das Implantat zu einem großen Teil unter dem Muskel liegt und eine sehr natürliche Form mit einem schönen Dekollete entsteht.

Bei der Bruststraffung wird nur überschüssige Haut entfernt und das Brustgewebe gestrafft. Bei einigen Kundinnen kann es sein, dass die Brust dann deutlich kleiner wird und der Einsatz eines Implantates zusätzlich sinnvoll ist. Nachteil sind die besser sichtbaren Narben bei der Bruststraffung. Der Arzt sollte die verschieden Möglichkeiten mit der Kundin im Vorfeld besprechen.

Wann sollte man von einer Brustvergrößerung eher Abstand nehmen?

Wenn die Kundin unsicher ist, ob sie einen solchen Eingriff vornehmen sollte, raten wir eher davon ab. Es ist wichtig, dass die Kundin über alle Aspekte und ihr persönliches OP Programm ausreichend informiert ist, sich sicher fühlt und ihre Erwartungen bezüglich des Ergebnisses klar kommuniziert wurden.

Eine positive Erwartung beeinflusst auch die Operation und die Nachsorge positiv. Bestehen aus medizinischer oder ärztlicher Sicht Einwände, sollten diese ernst genommen und akzeptiert werden. Arzt und Kundin müssen auf einer vollkommenen Vertrauensbasis arbeiten. Dann können sie sich über ein schönes und natürliches Ergebnis freuen.