Wer viel abnimmt, gewinnt an Lebensqualität zurück. Doch leider nicht ohne Folgen. Denn oft bleibt überschüssige Haut zurück. Ich erkläre, was dagegen hilft.
Wenn die Pfunde purzeln und sich die Zahl auf der Waage dem Wunschgewicht nähert, ist das für Körper und Geist ein riesiges Glücksgefühl. Denn gerade übergewichtige Menschen gewinnen nach einer großen Gewichtsabnahme an Lebensqualität zurück. Nicht nur Ausdauer und Beweglichkeit werden verbessert, die meisten Menschen gewinnen auch an Selbstbewusstsein dazu. Denn nicht selten leiden Selbstwert und die Psyche stark unter dem Übergewicht.
Nur leider kommt nach einer großen Gewichtsabnahme nicht selten ein neues Problem auf Abnehmwillige zu. Denn während die Pfunde purzeln, fängt die Haut an immer mehr zu hängen. Und das nicht nur minimal. Du kannst es dir in etwa so vorstellen wie mit Kleidung. Wirst du immer schlanker, wird deine Kleidung immer lockerer und hängt irgendwann regelrecht an dir herunter. Und so ist es eben bei vielen auch mit der Haut. Das sieht nicht nur unschön aus, es kann auch schmerzen und die Psyche stark belasten.
Wie genau hängende Haut entsteht und welche Folgen diese für Betroffene haben kann, möchte ich nachfolgend erklären. Außerdem erfährst du hier auch, wie du sie wieder wegbekommen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Gründe für überschüssige Haut
Eine Gewichtsabnahme bringt viele Vorteile mit sich. Überschüssige Haut kann das Ergebnis der Abnahme aber zunichte machen. Schließlich sieht schlaffe Haut nicht so schön aus – und kann meist sogar Schmerzen verursachen. Warum sich die Haut nicht zurückbildet, kann dabei gleich mehrere Ursachen haben. Dazu zählen:
➮ Zu schnelle Gewichtsabnahme:
Zum einen ist oftmals eine zu schnelle Gewichtsabnahme daran schuld. Denn purzeln viele Pfunde zu rasch, schaffen es Haut und Bindegewebe nicht sich im gleichen Tempo zurückzubilden.
➮ Genetik:
Zum anderen kann aber auch die Genetik schuld sein. Denn es ist genetisch bedingt, ob und wie gut sich das Bindegewebe an eine Gewichtsabnahme anpasst.
➮ Überdehnung der Haut:
Ein weiterer Grund ist die Dehnung der Haut über einen längeren Zeitraum. Hast du beispielsweise über Monate oder Jahre immer mehr zugenommen, hat sich deine Haut dementsprechend immer weiter ausgedehnt. Sie verliert dadurch immer mehr an Elastizität und kommt an ihre Grenzen. Sind diese einmal überschritten, kann sie sich bei einer Gewichtsabnahme leider nicht mehr vollständig zurückziehen. Ein Anzeichen dafür, dass die Haut an ihre Grenzen gelangt ist, sind zum Beispiel Dehnungsstreifen.
Stellt überschüssige Haut ein gesundheitliches Problem da?
Überschüssige Haut kann je nach Ausmaß einige Probleme mit sich bringen. Darunter zählen zum Beispiel:
➮ Psychische Probleme:
Die meisten Menschen freuen sich über ihren großen Abnehmerfolg, schämen sich aber für die überschüssige Haut. Die Folgen sind ein gemindertes Selbstbewusstsein sowie Selbstwertgefühl und psychische Probleme, die sich darin äußern, dass sich die Betroffenen nicht “zeigen möchten” und sich aus dem sozialen Leben zurückziehen. Daraus kann dann wiederum sogar eine Depression entstehen.
➮ Schmerzen:
Wer viel abnimmt, bei dem bildet sich in der Regel eine so genannte Fettschürze am Bauch. Und auch an den Oberarmen und den Innenseiten der Oberschenkel bleibt oftmals überschüssige Haut zurück. Man spricht dann von Haut-auf-Haut-Falten. Und genau diese können für nässende Wunden, Entzündungen und Schmerzen sorgen. Kleidung und Bewegung können die Haut zusätzlich reizen. Deshalb beenden viele lieber die sportliche Aktivität, wodurch nach einer großen Gewichtsabnahme jedoch schnell der so genannte Jojo-Effekt einsetzen kann.
So lässt sich die überschüssige Haut entfernen
❍ Tipp 1 – Muskeln aufbauen:
Je nach Ausmaß der überschüssigen Haut ist es ratsam Muskeln aufzubauen, um die Haut damit auszufüllen. Krafttraining ist hier die effektivste Möglichkeit, um Muskeln aufzubauen und der überschüssigen Haut den Kampf anzusagen. Besuchst du eh schon ein Fitnessstudio, dann lasse dich vor Ort darüber beraten, welche Geräte für deine “Problemzonen” am besten geeignet sind.
Ansonsten sind Yoga, Sit-ups, Crunches, Liegestütze und Übungen mit Hanteln und Therabändern sehr gut geeignet, um Muskeln aufzubauen – und das sogar zuhause.
❍ Tipp 2 – Ernährung:
Wenn du Muskeln aufbauen möchtest, achte darauf genügend Eiweiß zu essen. Denn Eiweiß ist ein wichtiger Baustein beim Muskelaufbau. Eiweißpulver und Lebensmittel wie Magerquark, Rind- und Geflügelfleisch, Linsen, Lachs, Eier und Tofu sind zum Beispiel perfekte Eiweißlieferanten. Eine Übersicht mit weiteren eiweißreichen Lebensmitteln findest du unter eatsmarter.de.
❍ Tipp 3 – Massagen:
Auch Massagen können helfen die Haut zu straffen und das Bindegewebe zu stärken. Verteile dazu einfach etwas Massageöl in deinen Händen und streiche mit etwas Druck über die entsprechenden Hautpartien. Nutze dafür die flache Hand und streiche am besten immer von oben nach unten.
Du kannst die überschüssige Haut aber auch durch die so genannte Zupftechnik dazu anregen, sich etwas zu straffen. Nimm einfach etwas Haut zwischen Daumen und Zeigefinger und zupfe mit leichtem Druck daran. Durch Zupfen und Streichen wird das Bindegewebe gedehnt und dazu angeregt sich wieder zusammen zu ziehen. Das sorgt wiederum für eine Straffung der Haut.
❍ Tipp 4 – Hautstraffung ohne Operation:
Wenn die vorherigen Tipps keine Wirkung zeigen, kannst du auch über eine medizinische Behandlung nachdenken. Bevor du dich jedoch direkt für eine Operation entscheidest, solltest du erst noch die folgenden Möglichkeiten kennenlernen:
• Vela-Shape:
Vela-Shape ist eine nicht-invasive Möglichkeit, um überschüssige Haut zu reduzieren. Denn diese Technologie kombiniert Infrarotlicht, Radiofrequenzen, Massage und eine Vakuumtherapie. Die Fettzellen werden dabei zerstört, die Durchblutung im Bindegewebe verbessert und Gewebeflüssigkeit abtransportiert.
• CoolSculpting/Kryolipolyse/Kryotherapie:
CoolSculpting, auch als Kryolipolyse oder Kryotherapie bezeichnet, ist eine weitere Möglichkeit, um überschüssige Haut ohne Operation zu entfernen. Dabei wird die Haut mit extrem kalten Temperaturen behandelt und die Fettzellen zerstört. Die Kryotherapie ist somit eine gute Option für Menschen, die ohne chirurgische Verfahren ihre überschüssige Haut loswerden möchten.
❍ Tipp 5 – Hautstraffung durch eine Operation:
Ist die überschüssige Haut stark ausgeprägt, werden die vorherigen Tipps leider nicht den gewünschten Effekt erzielen. Dann hilft nur noch eine Operation weiter. Ein Chirurg entfernt dabei Haut und Fett zugleich, formt das Gewebe neu und hebt es an. Anschließend wird die Haut wieder vernäht. Das Gute daran ist, dass die überschüssige Haut nahezu überall entfernt werden kann. Sowohl an den Armen als auch an den Innen- und Außenseiten der Oberschenkel, am Bauch, am Gesäß und an den Hüften.
Je nachdem, wie stark dich die überschüssige Haut stört, kannst du nur eine Körperpartie oder auch mehrere Körperstellen operieren lassen. Lasse dich diesbezüglich unbedingt ausführlich von einem Arzt beraten. Schließlich birgt eine Operation immer Risiken. Deshalb ist es auch ratsam sich über eine Folgekostenversicherung für Schönheitsoperationen Gedanken zu machen. Sie dient dafür, dass du die Kosten für Nachbehandlungen oder Korrektureingriffe im Falle von Komplikationen nicht selbst zahlen musst. Denn die Hautstraffung alleine kann schon recht teuer werden, wenn die Krankenkasse die Kosten dafür nicht übernimmt. Eine finanzielle Absicherung, gerade wenn du sogar mehrere Eingriffe planst, ist daher immer sinnvoll.
Im folgenden Video werden einige Fragen zur plastischen Chirurgie nach einer starken Gewichtsabnahme beantwortet:
Fazit:
Wer viel Gewicht verlieren möchte, sollte es immer langsam angehen. Denn die Haut benötigt Zeit, um sich an den Gewichtsverlust anzupassen. Je schneller du abnimmst, desto höher ist das Risiko für überschüssige Haut. Also mache auf keinen Fall eine Crash-Diät, sondern versuche lieber pro Woche ca. 0,5 kg abzunehmen. Beuge hängende Haut außerdem von Anfang an vor, indem du Muskeln aufbaust und kollagenreiche Lebensmittel bzw. Nahrungsergänzungsmittel zu dir nimmst.
Sollte deine Haut trotzdem hängen, lasse dich von einem Arzt ausführlich über die Möglichkeiten einer Hautstraffung aufklären. Vielleicht muss es auch nicht gleich eine Operation sein.