Juckt die Haut, ist sie oft nur zu trocken. Kommen Ausschläge dazu, könnte es aber auch Neurodermitis sein. Ich erkläre, woran du den Unterschied erkennst.
Trockene Haut ist ein häufiges Problem, das viele Menschen erleben. Es kann unangenehm sein und zu Juckreiz, Rötungen und Schuppenbildung führen. Aber wie unterscheidet man trockene Haut von Neurodermitis, einer chronischen Hauterkrankung? In diesem Beitrag werde ich die Unterschiede zwischen trockener Haut und Neurodermitis erläutern und dir dabei helfen, die Symptome richtig zu erkennen.
Inhaltsverzeichnis
❔ Was versteht man unter trockener Haut?
Trockene Haut tritt auf, wenn die Haut nicht genügend Feuchtigkeit enthält. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter:
➡ mangelnde Hydration:
Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann dazu führen, dass die Haut austrocknet. Es ist wichtig, ausreichend Wasser zu trinken, um die Haut hydratisiert zu halten.
➡ Wetterbedingungen:
Trockene Haut im Winter – davon können viele ein Lied singen. Denn eisige Temperaturen, Wind und trockene Heizungsluft entziehen der Haut Feuchtigkeit und machen ihr zusätzlich zu schaffen.
➡ Hautpflegeprodukte:
Die Verwendung von aggressiven Seifen und Hautpflegeprodukten mit chemischen Inhaltsstoffen kann die Haut austrocknen.
➡ Alter:
Mit zunehmendem Alter produziert die Haut weniger Öl und Feuchtigkeit, was zu Trockenheit führen kann.
Symptome von trockener Haut
- Rötungen
- Juckreiz
- schuppige Haut
- Spannungsgefühl der Haut
- Risse in der Haut
Bei trockener Haut sind in der Regel nicht spezielle Bereiche des Körpers betroffen. Betroffene klagen allerdings häufig über trockene Haut an den Beinen und Armen sowie über Juckreiz am Rücken.
❔ Was ist Neurodermitis?
Neurodermitis, auch als atopische Dermatitis bekannt, ist eine chronische Hauterkrankung, die zu jeder Zeit ausbrechen kann. Häufig jedoch schon im Säuglingsalter. Sie tritt auf, wenn das Immunsystem überreagiert und Entzündungen in der Haut verursacht. Die genauen Ursachen von Neurodermitis sind jedoch bisher nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination von Faktoren eine Rolle spielt, darunter:
➡ Genetik:
Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Neurodermitis haben ein höheres Risiko, die Erkrankung zu entwickeln.
➡ Immunsystem:
Eine überaktive Immunantwort kann zur Entzündung der Haut beitragen.
➡ Umweltfaktoren:
Allergene, Stress und Umweltbelastungen können Schübe auslösen.
Symptome von Neurodermitis
Die Symptome von Neurodermitis können schwerwiegender sein als die von trockener Haut und umfassen:
- Extremer Juckreiz: Der Juckreiz bei Neurodermitis kann so intensiv sein, dass er den Schlaf stört und die Lebensqualität beeinträchtigt.
- Hautausschläge: Rote, schuppige Hautausschläge treten häufig auf den Handgelenken, Ellbogen und Knien auf.
- Entzündung: Die Haut kann entzündet und geschwollen sein, was zu Schmerzen führen kann.
- Wiederkehrende Schübe: Neurodermitis neigt dazu, in Schüben aufzutreten, wobei die Symptome periodisch auftreten und abklingen.
🔎 Der Unterschied zwischen trockener Haut und Neurodermitis
Es kann schwierig sein, den Unterschied zwischen trockener Haut und Neurodermitis auf den ersten Blick zu erkennen, da beide ähnliche Symptome wie Trockenheit und Juckreiz aufweisen können. Hier sind jedoch einige wichtige Unterscheidungsmerkmale:
⤵ Familienanamnese:
Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Neurodermitis haben ein höheres Risiko, diese Erkrankung zu entwickeln. Bei trockener Haut ist die genetische Veranlagung in der Regel nicht so stark ausgeprägt. Unbehandelte trockene Haut kann sich aber verschlimmern und in Neurodermitis übergehen, insbesondere bei genetischer Veranlagung.
⤵ Intensität des Juckreizes:
Der Juckreiz bei Neurodermitis ist oft viel intensiver und quälender als bei trockener Haut.
⤵ Schübe:
Neurodermitis tritt in Schüben auf, während trockene Haut ein dauerhaftes Problem sein kann, das sich nicht so stark verschlimmert.
In diesem Zusammenhang sei auch gesagt, dass die Ernährung einen Einfluss auf Neurodermitis haben kann. Einige Lebensmittel können Schübe auslösen, daher ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Laut dem Allergieinformationsdienst lösen bei Erwachsenen vor allem Pollen-assoziierte Nahrungsmittelallergene wie Obst, Gemüse und Nüsse Schübe aus. Bei Kindern sind die Auslöser hingegen vor allem Kuhmilch, Soja, Weizen, Haselnuss, Erdnuss und Fisch.
⤵ Reaktion auf Behandlung:
Trockene Haut reagiert in der Regel gut auf Feuchtigkeitscremes und Hautpflegeprodukte. Bei Neurodermitis kann die Behandlung komplexer sein und erfordert möglicherweise verschreibungspflichtige Medikamente.
⤵ Dauer:
Während sich trockene Haut gut behandeln lässt und man das Problem sogar wieder in den Griff bekommt, gibt es keine Heilung für Neurodermitis. Lediglich die Symptome können mit der richtigen Behandlung kontrolliert werden.
👩🏻⚕️ Wann sollte man zum Arzt gehen?
Wenn du dir unsicher bist, ob du nur unter trockener Haut oder schon unter Neurodermitis leidest, solltest du einen Hautarzt konsultieren. Dieser kann anhand einer genauen Untersuchung und gegebenenfalls einer Hautbiopsie den Unterschied zwischen trockener Haut und Neurodermitis feststellen. Das ist wichtig, da die Behandlung für beide Hautzustände unterschiedlich ist.
💡 Tipps zur richtigen Hautpflege
Unabhängig davon, ob du an trockener Haut oder Neurodermitis leidest, ist die richtige Hautpflege entscheidend. Hier sind einige Tipps:
◾ Behandlung von trockener Haut
- Verwende milde, feuchtigkeitsspendende Seifen und Reinigungsmittel.
- Trage regelmäßig Feuchtigkeitscreme auf die Haut auf, insbesondere nach dem Duschen.
- Vermeide heiße Duschen und Bäder, da sie die Haut austrocknen können.
- Versuche mehr Wasser zu trinken, um die Haut von innen heraus zu hydratisieren.
- Verwende bei Bedarf Luftbefeuchter in Innenräumen.
◾ Behandlung von Neurodermitis
Die Behandlung von Neurodermitis erfordert in der Regel eine Kombination aus medizinischen und pflegerischen Maßnahmen, darunter:
- Konsultiere einen Dermatologen für eine genaue Diagnose und Behandlungsanweisungen. Dieser wird dir entsprechende Cremes zur Entzündungskontrolle und gegebenenfalls Antihistaminika zur Linderung von Juckreiz und Schlafstörungen verschreiben.
- Vermeide bekannte Auslöser, wie Allergene oder Stress.
- Trage verschreibungspflichtige Medikamente gemäß den Anweisungen deines Arztes auf, um Schübe zu minimieren.
- Das richtige Schminken und Abschminken bei Neurodermitis ist von großer Bedeutung, da es sonst deine Haut verschlimmern kann. Halte dich deshalb an meine Schminktipps für Frauen mit Neurodermitis und reinige deine Haut am Abend immer komplett.
Fazit:
Es ist wichtig, trockene Haut von Neurodermitis zu unterscheiden, da die Behandlung und die Auswirkungen auf das tägliche Leben unterschiedlich sind. Bei anhaltenden Hautproblemen rate ich dir deshalb, einen Dermatologen zu konsultieren, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlungsoptionen zu erhalten.