Lichter werdendes Haar stellt Männer und Frauen gleichermaßen vor ein Problem. Eine dauerhafte Lösung stellt die Haartransplantation dar.
Beim Kampf gegen kahle Stellen auf dem Kopf setzen immer mehr Männer und Frauen auf die Haartransplantation als dauerhafte Lösung. Heute gibt es verschiedene Techniken, die bei der Transplantation angewendet werden. Meistens erfolgt die Behandlung ambulant und wird unter einer örtlichen Betäubung vorgenommen. Der Eingriff ist relativ zeitintensiv. In Abhängigkeit von der Größe der kahlen Stellen erstreckt sie sich über zwei bis vier Stunden.
Die anfallenden Kosten werden durch die angewendete Technik, aber natürlich auch durch die Methode beeinflusst.
Inhaltsverzeichnis
Wann kommt eine Haartransplantation infrage?
Vor allem Männer haben die Möglichkeiten und den Nutzen der Haartransplantation zu schätzen gelernt. Gerade bei erblich-bedingtem Haarausfall ist sie häufig die einzige Lösung, um die kahlen Stellen wieder zu beseitigen. Dabei ist eine Transplantation bei sämtlichen Formen des Haarausfalls möglich. Sie bietet sich bei einer Glatze ebenso an wie bei Geheimratsecken oder einzelnen kahlen Stellen.
Das Ergebnis ist überzeugend, denn durch die Verpflanzung der Haare können sämtliche kahle Stellen nachhaltig bekämpft werden. Hierfür greifen Ärzte auf die eigenen Haare der Patienten zurück. Im Grunde werden bei der Haartransplantation die Haare lediglich neu verteilt. Das sorgt aber wiederum dafür, dass an anderen Stellen ein eventuell dünneres Haarbild entsteht.
Die meisten Ärzte verwenden bei der Haartransplantation Haare der Safe Zone. Hierbei handelt es sich um den Haarkranz. Zwar kann es auch hier zu einem Haarausfall kommen, dieser tritt aber meistens erst im hohen Alter auf. Nach der Entnahme gesunder Haare aus der Safe Zone pflanzt der Arzt diese an der kahlen Stelle, beispielsweise den Geheimratsecken eingepflanzt.
Methoden der Haartransplantation
Für die Haartransplantation werden verschiedene Methoden angewendet. Mit der FUE- und der Streifentechnik haben sich zwei Methoden durchgesetzt. Beiden Methoden ist gemein, dass sie fachgerecht durchgeführt müssen, um ein ansehnliches Bild zu erhalten.
Haartransplantation durch Follicular Unit Extraction
Bei der Follicular Unit Extraction, kurz FUE, werden zunächst follikulare Einheiten, sogenannte Grafts, entnommen. Diese können dann nach einer kurzen Zwischenlagerung an der gewünschten Stelle wieder eingesetzt werden. Das Besondere ist dabei, dass auch einzelne Haare entnommen und dann wieder implantiert werden, wodurch ein besonders natürlich aussehendes Ergebnis erreicht wird.
Ein Nachteil der FUE-Methode ist der hohe Zeitaufwand, der wiederum dafür sorgt, dass die Kosten bei dieser Methode sehr hoch sind. Der immense Zeit- und Kostenaufwand spiegeln sich im Ergebnis wider. So bleiben bei der FUE-Methode kaum sichtbare Überbleibsel zurück. Durch die einzelne Entnahme und Verpflanzung der Haare beschränkt sich dies auf Mikronarben.
Haartransplantation durch Follicular Unit Transfer
Die zweite Methode, die sich bei den Haartransplantationen durchgesetzt hat, handelt es sich um den Follicular Unit Transfer, auch als Streifentechnik bekannt. Sie geht deutlich schneller und ist deswegen auch mit geringeren Kosten verbunden. Der Arzt entnimmt bei der Streifentechnik komplette Hautstreifen mit den Haaren. In der Regel erfolgt die Entnahme am Hinterkopf.
Nach der Entnahme werden die Haarstreifen in die einzelnen Grafts zerlegt. Erst danach erfolgt die Verpflanzung an den erforderlichen Stellen. Der Zeitvorteil ist eine der größten Stärken dieser Methode. So wird in der Regel nur etwa ein Drittel der Zeit gebraucht, die bei der FUE-Methode anfällt. Dafür sind bei der Streifentechnik Narben unvermeidlich.
In der Regel werden bei dieser Transplantationstechnik Haarstreifen mit einer Länge von 17 bis 20 Zentimetern entnommen. Meistens sind sie ein bis zwei Zentimeter breit. Nach der Entnahme wird die Stelle von dem Chirurg sauber vernäht. Dennoch bleibt bei dieser Methode eine größere Narbe als bei der FUE-Methode zurück. .
Welche Risiken gibt es bei einer Haartransplantation?
Eine Haartransplantation stellt immer einen medizinischen Eingriff, eine Operation dar. Daher gibt es gewisse Risiken, über die sich die Patienten genau informieren müssen.
Die Grafts wachsen nicht richtig an!
Auch bei einer fachlich korrekt durchgeführten Operation ist es möglich, dass implantierte Grafts unter Umständen nicht richtig anwachsen. Teilweise werden diese von der Kopfhaut auch wieder herausgedrückt und müssen entfernt werden.
Die Kopfhaut kann sich entzünden oder Narben bilden!
Auch eine Entzündung der Kopfhaut ist möglich. Diese ist schmerzhaft und macht noch einmal eine umfassende ärztliche Behandlung erforderlich. Werden die implantierten Haare zu dicht gesetzt, besteht zudem immer das Risiko, dass hier vorhandenes Gewebe vernarbt. Es kommt zur unangenehmen Knötchenbildung.
Vorerkrankungen können das Ergebnis negativ beeinflussen!
Nebenwirkungen und Risiken werden durch einzelne Vorerkrankungen begünstigt. Gerade bei Diabetespatienten besteht häufig das Risiko, dass die Grafts nicht wie gewünscht anwachsen. Weiterhin können kosmetische Schwachstellen nach der Behandlung entstehen. Werden die Haare nicht optimal eingesetzt, kommt es zu einer wirren Wuchsrichtung.
Der Haarausfall kann um das Transplantat herum weiter voranschreiten!
Auch eine Inselbildung ist möglich. Diese entsteht, wenn der Haarausfall an der behandelten Stelle noch nicht abgeschlossen ist. Trotz des Haarausfalls bleiben die implantierten Haare dann als Inseln zurück. Die Kahlfläche dehnt sich allerdings weiter aus. Vielen Betroffenen bleibt dann nur noch eines: sich eine komplette Glatze rasieren. Dies bietet sich aber vorwiegend bei der FUE-Methode an. Bei der Streifenmethode ist die Komplettrasur in der Regel keine Option, da durch diese die Narben deutlich zu sehen sind.
Welche Haare werden verpflanzt?
Meistens werden für die Haartransplantation Haare vom Hinterkopf verwendet. Die einzige Lösung ist das aber nicht. Alternativ können Ärzte auch Haare an anderen Körperstellen entnehmen, um sie an einer neuen Stelle zu implantieren. So kann der Chirurg beispielsweise auch zu Brust- und Barthaaren greifen. Der einzige Nachteil ist die deutlich kräftigere Haarstruktur. So ist gerade bei Barthaaren, die am Kopf implantiert werden, das Risiko groß, dass diese wieder ausfallen. Deswegen wird in der Regel nur dann auf Barthaare zurückgegriffen, wenn sie an Stellen eingesetzt werden, die weniger auffällig sind.
Wie viel kostet eine Haartransplantation?
Die Kosten für eine Haartransplantation sind von Patient zu Patient sehr verschieden. Für kleinere Behandlungen belaufen sich die durchschnittlichen Kosten auf rund 3.000 Euro. Dies betrifft beispielsweise Geheimratsecken. Soll eine Oberkopfglatze mit neuen Haaren versehen werden, sind die Kosten deutlich höher. Hier bewegt sich der Preis zwischen 12.000 und 15.000 Euro, wobei häufig noch entscheidend ist, welche Methode der Chirurg anwendet. Des Weiteren spielt die Nachbehandlung an dieser Stelle eine wichtige Rolle.
Am geringsten sind die Kosten, die bei der Transplantation von Kopfhaaren anfallen. Werden die Haare dagegen von anderen Körperstellen entnommen, ist der Aufwand meistens deutlich höher, was sich wiederum in den Kosten widerspiegelt. So muss hier mit einem finanziellen Mehraufwand von 1.000 bis 2.000 Euro gerechnet werden. Wird die Nachbehandlung wie das Ziehen der Fäden von einem anderen Arzt vorgenommen, muss mit weiteren Kosten gerechnet werden.