Erfahre, wie du schwitzige Füße effektiv bekämpfen kannst. Entdecke praktische Tipps und bewährte Methoden, um übermäßiges Schwitzen und unangenehmen Fußgeruch zu reduzieren.
Mehr als ein Drittel der deutschen Bevölkerung kennt das Problem von Schweißfüßen. Daher ist es umso wichtiger, das Tabuthema nicht zu verschweigen, denn es muss dir nicht unangenehm sein. Nur in Ausnahmefällen nämlich ist mangelnde Hygiene der Grund für den unangenehmen Geruch und den Juckreiz zwischen den Zehen. Wir beleuchten die Ursachen und sagen dir, mit welchen Mitteln sich die Beschwerden verhindern und bekämpfen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale von Schweißfüßen
Allein an deinen Fußsohlen befinden sich mehr als 500 Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter! Kein Wunder, dass du hier vorwiegend bei hohen Temperaturen im Sommer oft vermehrt schwitzt. Leidest du allerdings an einer Überreaktion des vegetativen Nervensystems, dann sonderst du permanent und besonders viel Schweiß an deinen Füßen ab – unabhängig von der Jahreszeit. Bei dieser als Hyperhidrosis Plantaris bekannten Krankheit bleibt deine Hornhaut permanent feucht und bietet so Bakterien und Keimen einen idealen Nährboden. Diese zersetzen wiederum den abgesonderten Schweiß, sodass in der Folge lästige Ausdünstungen entstehen. Deine Hornschicht quillt weißlich auf und du verspürst Juckreiz in den Zwischenräumen deiner Zehen.
Vielfältige Ursachen
Leidest du regelmäßig und überdurchschnittlich stark an schwitzenden Füßen, kann dies verschiedene Ursachen haben.
Zu ihnen zählen:
- genetische Vorbedingungen
- Veranlagung zur Überproduktion von Schweiß
- Schilddrüsenüberfunktion
- Stress und Hormonstörungen
- Nebenwirkung von Arzneimitteleinnahme
- hohe Zimmer- oder Außentemperaturen
- enges, luftundurchlässiges Schuhwerk
- Strümpfe aus Chemiefasern
- unzureichende Fußhygiene
- sportliche Aktivität
- hoher Nikotinkonsum
In der medizinischen Fachsprache ist der starke Geruch von Schweißfüßen auch als Bromhidrosis bekannt. Der Begriff ist eine freie Übersetzung aus dem Altgriechischen und ist Synonym für einen starken Körpergeruch. Doch dabei bleibt es nicht immer. Schweißfüße können auch zu Nagelpilz an deinen Füßen führen, zu Warzen, Ekzemen sowie komplizierten Pilzinfektionen. Daher solltest du die ersten Anzeichen bereits als Warnung sehen und möglichst schnell reagieren. So kannst du das Leiden im frühen Stadium stoppen – oder es gar nicht erst so weit kommen lassen.
Das kannst du tun
Leidest du an Schweißfüßen, musst du damit nicht leben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du der Feuchtigkeit und dem Geruch an deinen Füßen begegnen kannst.
Oftmals hilft bereits das Naheliegende. Wasche deine Füße jeden Tag am besten morgens und abends. Verwende eine milde Seife und lauwarmes Wasser. Richte unter der Dusche am Ende den Wasserstrahl gezielt auf deine Füße und wechsle einige Male zwischen hohen und tiefen Temperaturen. Trockne deine Füße danach immer gründlich ab, auch in den Zehenzwischenräumen.
Hast du genügend Zeit, hilft darüber hinaus ein regelmäßiges kühles Fußbad mit aromatischen und zugleich effektiven Zusätzen.
Es gibt einige duftende Hausmittel mit antibakterieller Wirkung:
- Koche dir einen starken Salbeitee, lass ihn abkühlen und gib ihn ins Wasserbecken. Die Heilpflanze mindert die Aktivität deiner Schweißdrüsen. Das Gleiche gilt für ätherisches Rosenöl, alternativ kannst du Lavendel verwenden.
- Auch mit Schwarz- oder Grüntee kannst du Bakterien und Pilze verjagen – hier sind es die Gerbstoffe, die ihnen den Kampf ansagen. Brühe hierfür fünf Teebeutel einer Teesorte in zwei Litern heißem Wasser auf und lass es abkühlen, bis es eine angenehme Temperatur für dein Fußbad erreicht hat.
- Ein dreißigminütiges Fußbad mit warmem Wasser hilft, löst du darin zwei Esslöffel Natronpulver auf. Das Speisesoda reguliert den pH-Wert deiner Haut. Bakterien benötigen Glukose zum Überleben und vermehren sich daher rasant in einem übersäuerten Milieu, in dem keine Glukose abgebaut wird. Basische Umgebungen hingegen meiden sie.
TIPP: Natron erhältst du ganz einfach in Drogeriemärkten oder Apotheken.
- Ein Fußbad mit Apfelessig in einem Gemisch von einem Drittel gegenüber zwei Dritteln lauwarmem Wasser schließlich ist ebenfalls hilfreich bei schwitzenden Füßen. Hier musst du dir nicht so viel Zeit nehmen, du kannst es bereits nach 15 Minuten beenden.
Neben Fußbädern gibt es weitere effektive Maßnahmen, mit denen du Schweißfüße verhindern kannst.
- In Drogerien oder Apotheken findest du aluminiumhaltige medizinische Deodorants mit antitranspiranter Wirkung speziell für Füße. Dort findest du auch weitere, gezielt für das Problem schwitzender Füße entwickelte Pflegeprodukte. Fußpuder saugt die Feuchtigkeit zwischen deinen Zehen auf, Fußsprays mildern juckende und brennende Hautstellen. Schau auch nach Fußbalsam oder Fußschäumen auf Teebaumöl-Basis – diese beugen unangenehmen Gerüchen vor.
- Einlegesohlen aus Leder oder Zedernholz saugen automatisch Schweiß auf, ohne dass du es bemerkst. Denk allerdings daran, diese Sohlen in regelmäßigen Abständen gegen neue auszutauschen.
- Trägst du Socken, entscheide dich für saugfähige Textilien wie Baumwolle. Synthetikfasern wie Nylon nehmen keine Feuchtigkeit auf und sind daher nicht empfehlenswert.
- Deine Schuhe sollten unbedingt aus atmungsaktiven Materialien bestehen. Auch hier solltest du daher von künstlichen Stoffen Abstand nehmen und dich stattdessen für weiches Leinen entscheiden. Kann die Luft im Schuh nicht zirkulieren, kann auch der entstehende Schweiß nicht verdunsten. Lüfte deine Schuhe immer mal wieder und schlüpfe im Sommer in Sandalen oder andere offene Modelle.
- Bei schwitzenden Füßen hilft wie gegen jede andere Krankheit auch ein allgemein gesunder Lebensstil. Verzichte auf übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum und ernähre dich mit ausreichend Vitaminen und Mineralien.
Ärztliche Behandlungsmethoden
Will der Schweiß von deinen Füßen einfach nicht verschwinden, kann der Weg zum Arzt helfen. Im Kampf gegen permanenten Fußschweiß stehen verschiedene medizinische Therapien zur Auswahl, aus denen dein Doktor die individuell passende für dich vorschlagen wird. Besonders häufig und erfolgreich werden die folgenden Methoden bei Fußschweiß-Patienten angewendet:
- Bei der sogenannten Iontophorese nimmst du erneut ein Wasserbad – allerdings nicht mit Tee oder ätherischen Ölen, sondern mit einem gleichzeitigen Durchfluss von schwachem elektrischem Gleichstrom. Dieser wird mittels einer Metallplatte durch das Wasser geleitet und verhindert eine weitere übermäßige Schweißproduktion.
- Eine ebenfalls effektive und aufwandslose Behandlungsmöglichkeit besteht in der Verwendung hoch dosierten Aluminiumchlorids. Deine Apotheke mischt dir die Salzlösung in der von deinem Arzt vorgegebenen Konzentration. Sie verschließt die Ausgänge deiner Schweißdrüsen und hemmt dadurch eine weitere Schweißbildung. Konsequent aufgetragen, solltest du hier einen dauerhaften Erfolg vermelden können.
- Botulinumtoxin kennst du unter der Abkürzung Botox. Das Nervengift wird nicht nur bei Schönheitsoperationen eingesetzt, sondern kann auch deine Füße vom überschüssigen Schweiß befreien. Hat dein Arzt den Bereich der übermäßig aktiven Schweißdrüsen lokalisiert, injiziert er dir das Botox durch feinste Kanülen genau in diese Körperstellen. So gelangt es sofort zu den betroffenen Schweißdrüsen und hemmt gezielt die verantwortlichen Nervenimpulse. Obwohl die Prozedur selten Schmerzen hervorruft, kannst du um eine lokale Betäubung bitten. Nebenwirkungen sind bislang nicht bekannt, und auch deine Nerven werden durch das neurotoxische Protein nicht geschädigt. Nach zwei Tagen bereits sollte sich ein Erfolg einstellen, der bis zu sechs Monaten anhält.
Achtung: Bist du schwanger oder leidest neben Schweißfüßen an einer muskulären Erkrankung, solltest du von dieser Therapieform Abstand nehmen.
- Schließlich steht dir noch eine operative Option zur Auswahl, die allerdings aufgrund der Risiken und des Aufwands nur in schweren Fällen empfohlen wird. Bei dieser CT-gestützten minimalinvasiven, lumbalen Sympathikolyse wird dir bei lokaler Betäubung eine alkoholische Substanz in dein betroffenes Nervengeflecht gesetzt, die die überdurchschnittliche Schweißbildung an deinen Füßen für gut ein Jahr stoppen soll.
- In Einzelfällen können auch Tabletten helfen – sprich hier mit deinem Arzt über wirkungsvolle Produkte, die korrekte Einnahme und mögliche Nebenwirkungen.