Viele Frauen haben mit trockenen, strapazierten Haaren zu kämpfen, das kommt in den meisten Fällen von chemischen Behandlungen und häufigem Stylen mit Fön und Glätteisen. Doch einige müssen sich auch mit fettigen Haaren herum schlagen, die Ursachen hierfür sind sehr vielfältig.
Jedes Haar ist mit einer Talgdrüse verbunden. Bei jeder Bewegung wird eine kleine Portion Fett ausgepresst, die das Haar umschließt, schützt und für Glanz und Geschmeidigkeit sorgt. Wenn jetzt aber die Talgproduktion zu hoch ist (auch Sebborrhoe genannt), sieht man den unschönen Fettfilm, die Haare fallen in sich zusammen und sind strähnig. Wenn das erst nach ein oder zwei Tagen passieren würde, wäre es vielleicht nicht ganz so schlimm, aber bei vielen Betroffenen ist es direkt nach dem Waschen das Problem.
Inhaltsverzeichnis
Ursache für die starke Talgproduktion?
Wie viel Fett die Talgdrüsen produzieren ist leider eine erbliche Veranlagung. Besonders die männlichen Hormone, die auch bei jeder Frau vereinzelt vorkommen, sind für die Produktion von Talg verantwortlich. Testosteron und Progesteron steigern die Talgproduktion, die weiblichen Hormone (Östrogene) hemmen die Produktion. Also nach einer Pubertät kann die übermäßige Talgproduktion besonders auftreten, da das Gleichgewicht der Hormongruppen oft durcheinander ist.
Weitere Ursachen
- Jahreszeitenwechsel
- anhaltende Stressphasen
- zu häufiges Tragen von Kopfbedeckungen
- falsche Haarpflege
- Medikamente
- unausgewogene Ernährung
Was kann ich dagegen tun?
Je nach Stärke muss man das Problem natürlich individuell betrachten. Ein Besuch beim Hautarzt könnte dir Aufschluss geben. Ganz wichtig ist es aber auf jeden Fall, dass das überschüssige Fett entfernt wird.
Fettige Haare reinigen
- ➥ Tipp 1: Wasche deine Haare mindestens 1x täglich mit einem mildem und leicht entfettenden Shampoo. Selenhaltige Produkte oder teerhaltige Kopfhautgele verstärken die Entfettung.
- ➥ Tipp 2: Falls es mal schnell gehen muss, kannst du auch ein Trockenshampoo verwenden. Nicht die beste Alternative, aber immerhin sinnvoll.
- ➥ Tipp 3: Bei Shampoos für fettiges Haar sollten keine Inhaltsstoffe wie Öle, Silikone, Proteine, etc. enthalten sein. Diese beschweren das Haar zusätzlich und machen es noch fettiger. Also für fettes Haar ist nicht gleich gegen fettes Haar.
- ➥ Tipp 4: Verwende lieber Shampoos, die das Fett auch wirklich entfernen. Zu den nützlichen Inhaltsstoffen gehören vor allem Tenside (Sodium Laureth Sulfate oder Sulosuccinate). Auch Kräuter sind kleine Helferlein, um die Fettbildung zu minimieren. Solche Kräuter sind beispielsweise Meerestang, Schachtelhalm, Rosmarin, Huflattich, Brennnessel, Kamille, Salbei und Rosskastanie. Ich benutze schon seit Jahren begeistert dieses Shampoo.
- ➥ Tipp 5: Wenn du Shampoos für fettes Haar nutzt, solltest du deine Haare nicht öfter als zwei- bis dreimal damit waschen. Das entzieht der Kopfhaut wichtige Fettsubstanzen. Juckende Kopfhaut und sogar Bläschenbildung könnten die Folge sein.
- ➥ Tipp 6: In vielen Foren wird darüber diskutiert, dass tägliches Haarewaschen zu einer schnelleren Nachfettung führt. Wenn du milde Shampoos verwendest, werden deine Haare beim täglichen Waschen nicht schneller fettig.
- ➥ Tipp 7: Massiere deine Kopfhaut bei jedem Waschen. Das sorgt dafür, dass aus den Talgdrüsen jedes Mal ein bisschen Fett ausgequetscht wird.
Fettige Haare pflegen
- ➥ Tipp 1: Pflegespülungen sind bei schnell fettenden Haaren gar nicht gut geeignet. Man sollte lieber zu speziellen Pflegeprodukten mit Kräuterauszügen greifen, denn diese können sich positiv auf die Talgproduktion auswirken und gleichzeitig auch die Kopfhaut etwas beruhigen. Sehr geeignet sind zum Beispiel Kamille, Schachtelhalm, Rosmarin oder Schafgarbe.
- ➥ Tipp 2: Wenn man bei langen Haaren unbedingt auf eine Pflegespülung angewiesen ist, dann sollte man diese nicht am Haaransatz auftragen, sondern nur in den Haarlängen. Zur Beruhigung der Kopfhaut kann man auch ein gutes Haarwasser verwenden.
- ➥ Tipp 3: Pflegeprodukte für fettige Haare sollten möglichst immer aus einer Pflegeserie stammen, dann sind sie bestens aufeinander abgestimmt. Beim Kämmen und Bürsten wäre darauf zu achten, dass man nicht direkt am Kopf beginnt, sonst würde man das Fett von der Kopfhaut in die Längen verteilen.
Fettige Haare stylen
Auch beim Styling gibt es bei fettigen Haaren einiges zu beachten. Wärme regt allgemein die Talgproduktion an, deshalb sollte man den Föhn so wenig wie möglich verwenden. Falls man es nicht vermeiden kann, dann den Kopf nach unten beugen und von unten nach oben föhnen.
Hilfreich ist es, wenn die Frisur schön locker und voluminös ist und die Haare nicht glatt anliegen. Mit einem Volumen-Schaumfestiger und etwas Haarspray bekommt man es hin, dass die Haaransätze etwas geliftet sind. Auf Haargel und Wachs sollte man lieber verzichten, denn diese Produkte sind recht schwer auf den Haaren.
Ausnahme ist der angesagte sommerliche Wet-Look, bei dem fettige Haare nicht auffallen. Wenn man fettige Haare hat, dann kann es auch helfen, sich die Haare färben oder blondieren zu lassen, das trocknet sie aus, was ja in diesem Fall von Vorteil sein kann. Kurze Haare sind bei diesem Problem immer empfehlenswerter als lange.