Nagellackentferner ist sehr effektiv, aber nicht gerade gesund. Ich zeige Dir 5 Hausmittel, die ebenfalls gute Arbeit leisten.
Sobald der Nagellack an einigen Stellen abblättert oder zumindest brüchig wird, wirken Nägel und Hände nicht mehr gepflegt. Bevor neuer Lack den Weg auf die Nägel findet, musst Du den alten Nagellack entfernen. Am schnellsten geht das mit Nagellackentferner. Doch die Anwendung von Nagellackentferner ist nicht unumstritten, denn er ist für die Nägel nicht unbedenklich. Um Nägel und Hände zu schonen, lohnt es sich daher, auf Hausmittel auszuweichen.
Ist Nagellackentferner wirklich unbedenklich?
Nagellackentferner greift den Nagellack durch seine Inhaltsstoffe gezielt an und bricht diesen auf, sodass Du ihn von den Nägeln rückstandsfrei entfernen kannst. Doch schon beim Öffnen des Nagellacks fällt schnell auf, dass die chemischen Mittel übel riechen. Teilweise handelt es sich um einen sehr stechenden Geruch, der für Hüsteln bei den Anwendern sorgt.
Lange Zeit gab es den Nagellackentferner generell nur als acetonhaltiges Produkt. Aceton wurde eingesetzt, um den Lack zu lösen. Heute gibt es zwar Hersteller, die ihren Nagellackentferner als acetonfrei bewerben, doch auch hier wird mit chemischen Lösungsmitteln gearbeitet.
Typische Lösungsmittel, die in Nagellackentferner eingesetzt werden und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können, sind:
Lösungsmittel | Eigenschaften | Nebenwirkungen |
---|---|---|
Aceton | • sehr starkes Lösungsmittel • verdampft schnell • schnell entzündlich | • reizt beim Einatmen die Bronchien • führt zu Müdigkeit • Kopfschmerzen |
Ethylacetat | • riecht nach Klebstoff • löst Lack ab | • Kopfschmerzen • Halsschmerzen • Übelkeit • Reizung der Atemwege • Bewusstseinsstörungen • Husten • Schwindel |
Butylacetat | • durchsichtig • fruchtiger Geruch | • Augenreizungen • reizt Atemorgane |
Isopropanol | • Alkohol | • führt zu trockener Haut • hinterlässt schmerzhafte Risse |
Viele Hersteller von Nagellackentferner setzen mittlerweile Duftstoffe ein, um für einen angenehmeren Geruch zu sorgen. Außerdem soll damit von den restlichen Inhaltsstoffen abgelenkt werden.
Generell gilt: So stark wie Nagellackentferner den Lack angreift, so sehr reizt er auch die Hände und Nägel. Deswegen solltest Du ihn generell nicht zu häufig anwenden. Weiterhin ist es wichtig, sich im Anschluss gründlich die Hände zu waschen. Dabei solltest Du auf eine milde Seife ausweichen, die Haut und Nägel pflegt. Besonders gefährlich ist Nagellackentferner für Kinder, weshalb Du ihn immer außerhalb ihrer Reichweite aufbewahren solltest.
Hausmittel bewirken wahre Wunder
Es gibt eine Reihe von Alternativen zum Nagellackentferner. Hausmittel bieten gleich mehrere Vorteile:
- Sie sind günstiger.
- Hausmittel sind weniger schädlich für die Umwelt.
- Im Vergleich zu chemischen Lösungsmitteln lösen Hausmittel Nagellack sanfter, aber ebenso zuverlässig.
- Die Haut wird durch die Hausmittel nicht so stark gereizt.
Essig und Zitrone bereiten Nagellack getrost ein Ende
Essig ist eine wahre Wunderwaffe im Haus und kann für verschiedene Reinigungsvorhaben genutzt werden. Auch bei der Nagellackentfernung kannst Du auf Essig zurückgreifen. Am besten wirkt eine Mischung aus Weißweinessig und Zitronensaft. Aus diesen beiden Flüssigkeiten lässt sich innerhalb weniger Minuten eine Essiglösung herstellen. Hierfür mischst Du eine halbe Zitrone mit Weißweinessig – alternativ kannst Du auch auf Orangensaft zurückgreifen.
Anschließend nutzt Du diese Flüssigkeit für ein Handbad. Es reicht aus, wenn die Finger für etwa 10 bis maximal 15 Minuten in der Flüssigkeit baden. Der Essig löst in dieser Zeit den Nagellack, sodass Du ihn anschließend mit einem Wattepad problemlos von den Nägeln entfernen kannst.
Der Einsatz von Essig und Zitronensaft ist effektiv, aber nicht so schnell. Während mit Nagellackentferner innerhalb weniger Minuten alle Nägel wieder sauber sind, musst Du für die Anwendung des Essigs deutlich mehr Zeit einplanen.
Tipp: Um den Vorgang zu beschleunigen, kannst Du während des Einweichens vorsichtig versuchen, den Nagellack zu lösen. Dabei solltest Du aber nie zu stark kratzen. Durch das Kratzen kann der Nagel unangenehm beschädigt werden, sodass er dann deutlich schneller bricht. Wie bei der Anwendung von Nagellackentferner solltest Du Deine Hände auch hier nach dem Bad gründlich abspülen. Ebenso ist es empfehlenswert, im Rahmen der Handpflege eine Handcreme aufzutragen. Sie versorgt Haut und Nägel mit Feuchtigkeit, sodass sie sich erholen können.
Nagellack kann alten Lack lösen
Sind Essig und Zitronensaft nicht zur Hand, kannst Du stattdessen auf Nagellack zurückgreifen werden. Frischer Nagellack eignet sich hervorragend, um alten Lack zu entfernen. Nagellack enthält generell Lösungsmittel, weshalb er alten Lack zuverlässig löst. Hierfür trägst Du den neuen Nagellack ganz einfach auf den alten auf.
Nun ist ein wenig Schnelligkeit gefragt, denn noch bevor der Lack getrocknet ist, musst Du ihn mit einem Wattepad vorsichtig entfernt werden. Mit dem Wattepad sollte den Enden der Nägel besondere Aufmerksamkeit gelten, da sich gerade hier häufig Lackreste sammeln.
Tipp: Für die Nagellackentfernung kannst Du auf jeden beliebigen Lack ausweichen. Ideal ist ein farbloser Lack, ein sogenannter Topcoat. Nachdem der alte Lack entfernt und die Nägel gereinigt wurden, kannst Du sofort neuen Nagellack auftragen.
Alkohol löst Nagellack zuverlässig
Ideal, um alten Nagellack loszuwerden, ist Alkohol. Wichtig ist dabei ein möglichst hoher Alkoholgehalt. Mit Reinigungsalkohol kannst Du Nagellack sehr zuverlässig von den Nägeln lösen. Reinigungsalkohol enthält in der Regel 2-Propanol. Dieser Inhaltsstoff ist nicht nur in Reinigungsalkohol enthalten, sondern wird beispielsweise auch für Haarspray oder Handdesinfektionsmittel verwendet.
Auch in Deospray findet 2-Propanol Anwendung, sodass es sich hervorragend als Nagellackentferner eignet. Um den Nagellack zu lösen, tauchst Du zunächst ein Wattepad in den Alkohol oder befeuchtest es mit dem Spray. Anschließend kannst Du mit dem Wattepad immer wieder über die Nägel streichen, bis sich der Lack komplett gelöst hat.
Tipp: Nach der Anwendung musst Du Deine Hände gründlich reinigen. Anschließend bietet sich eine pflegende Creme an, bevor Du neuen Lack aufträgst.
Zahnpasta und Wattepad sorgen für wahre Wunder
Ein Hausmittel für die Nagellackentfernung, das jeder im Haus hat, ist Zahnpasta. Ideal ist an dieser Stelle weiße Zahnpasta, die den Nagellack besonders gründlich löst und darüber hinaus sehr ergiebig ist. Es reicht aus, eine kleine Menge Zahnpasta auf ein Wattepad zu geben, anschließend behandelst Du damit Deine lackierten Nägel. Dabei ist es besonders wichtig, nicht zu viel Druck auszuüben.
Nägel brauchen hin und wieder eine Pause
Nagellack gehört heute zum guten Ton gepflegter Hände. Doch sowohl der Lack als auch die Mittel, die zur Entfernung eingesetzt werden, enthalten für Hand und Nägel belastende Inhaltsstoffe. Die können die Haut austrocknen und zu brüchigen Nägeln führen. Deswegen solltest Du Deinen Nägeln regelmäßig eine Pause von Nagellack und Co gönnen. In dieser Zeit können sie sich regenerieren, wodurch sie nicht mehr so schnell brechen.