Resilienztraining hilft, zukünftige schwierige Situationen zu meistern, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wie das geht, darüber berichten wir in diesem Artikel.
Bestimmt kennt jeder jemanden, der es immer wieder versucht, egal, was das Leben ihm an den Kopf wirft? Diese Stärke, trotz Rückschlägen weiterzumachen, wird als Resilienz bezeichnet. Sie wird als die Fähigkeit definiert, sich gut auf Widrigkeiten, Traumata, Tragödien oder bedeutende Stressquellen wie Familie, Beziehungsprobleme, Gesundheitsprobleme, finanzielle Hürden und so vieles mehr abzustimmen.
Menschen mit einer ausgeprägten Resilienz haben gelernt, mit schwierigen Themen umzugehen, ohne von ihnen komplett aus der Bahn geworfen zu werden. Sie wissen und akzeptieren, dass das Leben ein immerwährendes Auf und Ab ist. Ein resilienter Mensch ist jemand, der Widrigkeiten auf konstruktive, erfolgreiche Weise wahrnimmt und auf sie reagiert.
Inhaltsverzeichnis
Resilienz: eine gewöhnliche Fähigkeit?
Resilienz ist keine Eigenschaft, die vererbt wird. Vielmehr prägt der elterliche Umgang mit Tiefschlägen schon früh das Kind. Aber auch diejenigen, die keinen lösungsorientierten Umgang mit Problemen erlernt haben, können Resilienz trainieren und sich diese so aneignen.
Resilienz erlernen bedeutet nicht, dass man alles durch die rosarote Brille betrachtet und Probleme schönredet, Hindernissen ausweicht oder sich gegen Veränderungen wehrt. Es bedeutet vielmehr, sich den Schwierigkeiten zu stellen und sie zu überwinden und mit diesen positiven Erfahrungen gerüstet weiter voranzuschreiten.
Resilienztraining
Es gibt mehrere Faktoren, die Einfluss auf die Resilienz ausüben.
Dazu zählen unter anderem:
- Selbstwahrnehmung
- Eigenverantwortung
- Optimismus
- Akzeptanz und
- lösungsorientiertes Denken.
Diese Punkte lassen sich trainieren und so gleichzeitig die Resilienz stärken.
Selbstwahrnehmung
Welches Bild hast du von dir? Kennst du deine Stärken, aber auch deine Schwächen? Stimmt deine Selbstwahrnehmung damit überein, wie andere dich wahrnehmen?
TIPP: Befrage 5 deiner Freunde, welche 3 positiven Eigenschaften sie mit dir verbinden.
Eigenverantwortung
Lerne, Verantwortung für deine Handlungen zu übernehmen. Du hast dir den Fuß gestoßen, weil jemand etwas im Weg liegen gelassen hat? Vielleicht warst du aber auch einfach nicht aufmerksam genug und bist gedankenverloren daran vorbeigelaufen und hast dir deshalb den Fuß gestoßen. Dieses Beispiel soll aufzeigen, wie schnell wir teilweise anderen den Schwarzen Peter zuschieben, ohne unser Zutun zur Situation zu erfassen.
Steigerung des Optimismus
Optimistische Menschen haben eher das Gefühl, dass sie die Kontrolle über ihre Ergebnisse haben. Um Optimismus zu entwickeln, konzentriert man sich bei Herausforderungen auf seine positiven Möglichkeiten. Es bringt niemanden weiter, wenn man sich selbst bemitleidet oder zu viel über das Problem nachdenkt. Stattdessen ist es wichtig, positive Schritte zu gehen und die Problemlösung in die entsprechende Richtung zu lenken.
An positiven Gewohnheiten arbeiten
Ein positives Mindset erleichtert das Leben. Techniken zum Stressabbau wie Atemübungen und Achtsamkeitstraining können dabei helfen, seine Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen zu kontrollieren und ihnen eine positive Ausrichtung zu geben.
Die Entwicklung von Soft Skills wie Einfühlungsvermögen oder Mitgefühl ist dabei ebenso wichtig.
Bewältigungsstrategien lernen
Bewältigungskompetenzen können in schwierigen Zeiten helfen. Sie können sehr hilfreich sein, um mit stressigen Situationen umzugehen. Ein Tagebuch führen, Zeit im Freien zu verbringen oder deinen Schlafrhythmus zu verbessern, kann Wunder bewirken.
Auch kann man sich hinsichtlich belastender Themen im Leben Ziele setzen und auf diese dann hinarbeiten.
Resilienz und Gesundheit
Einige Merkmale der Resilienz sind besonders mit einem starken Selbstwertgefühl verbunden. Das hilft erwiesenermaßen auch Menschen, die mit chronischen Krankheiten zu kämpfen haben.
Nun könnte man Resilienz automatisch mit psychischer Gesundheit in Verbindung bringen. Und obwohl es stimmt, dass diese beiden eng miteinander verbunden sind, deuten einige Studien darauf hin, dass Resilienz den Ausgang und das Fortschreiten von Krankheiten positiv beeinflussen kann.
Resilienz und psychische Gesundheit
Resilienz ist ein Schutzfaktor gegen psychische Belastungen durch Verlust oder Trauma. Sie kann bei der Bewältigung von Stress und depressiven Symptomen helfen.
Psychologische Resilienz verweist auf die mentale Stärke, mit Widrigkeiten umzugehen. So erleben resiliente Menschen negative Erlebnisse und dazugehörige negative Emotionen viel kürzer wahr.
Resilienz und körperliche Krankheit
Die Forschung unterstützt die Idee, dass körperliche Resilienz die negativen Auswirkungen von Stressoren auf das Immunsystem verringern kann. Aus diesem Grund kann es von großem Nutzen sein, diese Fähigkeit zu kultivieren.
Besonders widerstandsfähige Menschen haben bessere Aussichten, um sich von einer Krankheit zu erholen. Sie berichten auch, dass sie eine bessere Lebensqualität haben.
Wohlbefinden und Resilienz: Ist das das Gleiche?
Nein, diese beiden Begriffe sind nicht ganz identisch. Das subjektive Wohlbefinden bezieht sich darauf, wie wir uns in diesem Moment fühlen. Am effektivsten ist es in einer stressfreien und entspannten Umgebung.
Im Vergleich dazu ist Resilienz die Fähigkeit, nach einem Negativerlebnis wieder auf die Beine zu kommen.
Aus dieser kurzen Gegenüberstellung lässt sich schließen, dass das Training und die Entwicklung von Resilienz das allgemeine Wohlbefinden verbessern kann. Da Resilienz vor allem positives Denken, persönliches Wachstum und Stärke fördert, wirkt sie sich direkt auf das Wohlbefinden aus. Je besser man auf Schwierigkeiten reagiert, desto stärker ist man darauf eingestellt, dass es einem gut geht.